Postgeschichte München

Geschichte

Die ersten Reitposten wurde um 1598 durch Herzog Maximilian angelegt. Dies waren unter anderem die Routen München – Salzburg sowie München / Dachau / Mering / Aichach / Rain nach Donauwörth. Diese Reitposten wurden später durch die Familie Thurn und Taxis übernommen. Bei der Bayerischen Post entstanden die Postexpeditionen 1808 bei Übernahme des Taxisschen Postwesens durch den bayerischen Staat. Sie waren den Oberpostämtern unterstellt, meistens mit den Posthaltereien vereinigt und Privatpersonen, übertragen. In München entstanden dann die ersten Amtsstellen um 1870. Das heutige Amt München 3 war das erste und wurde am 16.05.1870 inbetriebgenommen, gefolgt von München 2 am 01.11.1876 und München 1 später im Jahre 1876. In der Hochzeit um 1950 waren ca. 70 Amtsstellen eigerichtet.

Eine Besonderheit des Münchner Postverkehrs ist die Post U-Bahn. Dreh und Angelpunkt der Postverteilung war die Achse der Ämter München 2 und München 3 sowie das Bahnpostamt 1. München 2, München 3 wurden von den Kraftfahrpostlinien aus dem Umland und der Stadt angefahren und die Bahnpost endete im Bahnpostamt. München 3 deshalb da am Standort von München 2 (Hopfenstraße 2) nicht so viel Parkmöglichkeiten existierten. Die beiden Ämter München 2 und das Bahnpostamt standen zur Bautenzeit nördlich vom Hauptbahnhof in der Hopfenstraße, und München 3 wo mit mehr Haltemöglichkeiten für die Kraftfahrpost war im südlichen Flügelbahnhof (Holzkirchner Bahnhof) untergebracht.

Daher wurde bereits mit dem Bau des Postamtes München 2 und dem Bahnpostamt ein zunächst über 350 m langer Tunnel errichtet, der vom Querbahnsteig unter dem Starnberger Flügelbahnhof in einer Kurve unter die Arnulfstraße geführt wurde. Er senkte sich ab und unterquerte die Seidlstraße und die dort verlaufenden Hauptsammelkanäle. Die tiefste Stelle lag rund 6,80 m unter Straßenniveau. Von hier verlief der Tunnel in die Keller des Postamts München 2 und in einer Kurve weiter bis zum vorläufigen Endpunkt unter dem Hof des Verkehrsministeriums. Der Tunnel hatte eine Breite von 2,34 m und war 1,18 Meter hoch und war aus vorgefertigten Betonteilen erbaut, und gegen das Grundwasser von außen abgedichtet. Der Betrieb wurde am 10. Oktober 1910 aufgenommen.

Nach Kriegsschäden aus den Jahren 1944 und 1945 wurden Tunnel und Bahn repariert. 1948 nahm die Post-U-Bahn den Betrieb wieder auf. 1950 wurde das Bahnpostamt wegen des stark angestiegenen Postaufkommens umgebaut und die Bahn um gut 50 m bis direkt unter die neue Briefabfertigung verlängert. Zusätzlich wurde beim Umbau ein Tunnel quer zu den Bahngleisen bis zum südlich gelegenen Holzkirchner Flügelbahnhof eingerichtet. In diesem Tunnel führten Aufzüge zu den jeweiligen Gleisen, um die Postwagen zu den dementsprechenden Zügen zu bringen. Aus technischen Gründen war eine Verlängerung der Post U-Bahn durch den Tunnel nicht möglich da durch die Elektrifizierung der Bahn erhebliche Erdableitungsströme entstehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1966 begann die Deutsche Bundesbahn mit Arbeiten für den ersten Bauabschnitt der S-Bahn München, die eine Verlegung des Post-U-Bahn-Tunnels unter der Seidlstraße notwendig machten. Der Betrieb wurde am 4. August 1966 eingestellt und der neue Tunnel gebaut. Unter der Seidl- und Arnulfstraße wurde ein neuer Abschnitt wieder aus Betonfertigrohren gebaut, durch den die Gesamtlänge 405 m betrug. Er lag nahe der Oberfläche und kreuzte die tiefer liegende S-Bahn in der Arnulfstraße. Schon am 20. Dezember 1966 nahm die Briefpost-Untergrundbahn den Betrieb wieder auf. Dabei wurde auch die Bahntechnik ausgetauscht.

1970 wurde die Station im Postamt München 2 aufgegeben. Am 21. April 1988 wurde der U-Bahn-Betrieb eingestellt. Im verkürzten Tunnel zum auf dem alten Grundstück neu gebauten Postamt wurde die Post mit bemannten Elektro-Karren transportiert. Dadurch entfiel das aufwändige, zweimalige Umladen auf die Post-U-Bahn. Mit der deutschlandweiten Umstellung der Briefsortierung auf zentrale Briefzentren und der Einstellung der Bahnpost endete der Transport zwischen dem Bahnhof und der „Hopfenpost“.