Regierungsbezirk
Schwaben

    PA Kempten (Allgäu) 2 (Hbhf)

Geschichte

 

In der Entwicklung der Post spielte Kempten eine zentrale Rolle. Es entstand schon sehr früh im 14. und 15. Jahrhundert ein Knotenpunkt der einzelnen Postrouten im Südwesten von Bayern.

Folgende Hauptrouten wurden durch die K. und K. vorderösterreichische Landespost in Kempten bedient:

ab 1494: Kempten – Kaufbeuren – Augsburg
ab 1511: Kempten – Kaufbeuren – Buchloe bis 1719
ab 1511: Kempten – Ulm
ab 1494: Kempten – Füssen – Innsbruck
ab 1508: Kempten – Lindau – Konstanz
ab 1771: Bregenz – Kempten

Im Oktober 1653 wurde die Postroute Kempten –Lindau – Konstanz verlängert bis Freiburg im Breisgau.


Im Jahr 1692 wurde durch die Thurn- und Taxis’sche kaiserliche Reichspost eine Route von Augsburg über Kempten nach Lindau eingerichtet. Von diesem Zeitpunkt an gab es zwei Postverwaltungen im Raum Kempten.

Turn und Taxis richtete mit der Zeit noch mehr Routen im Südwesten von Bayern ein:

ab 1699: Kempten – Holzleute – Isny – Wangen – Ravensburg
ab 1715: Kempten – Memmingen
ab 1719: Kempten – Kaufbeuren – Buchloe
ab 1730: Kempten – Mindelheim
ab 1735: Wien – Innsbruck – Kempten – Freiburg
ab 1746: Kempten – Wolfsegg – Stadel – Mimmenhausen – Überlingen


Nach langen Querelen zwischen den beiden Verwaltungen wurde 1774 ein Vertrag geschlossen. Zwischen den beiden Verwaltungen wurde geregelt, wer welche Route bediente und wer welches Postamt betrieb.

Mit der Einführung der Bayerischen Post im November 1805 endete die Doppelverwaltung der Post im Raum Kempten.

Postexpedition Kempten um 1700 (im Hintergrund)                          Postamt Kempten (Allgäu) 2 (Hbhf)