Regierungsbezirk
Oberbayern

  PA Bad Reichenhall (Bhf)

   Geschichte

Seit 1750 besitzt Reichenhall ununterbrochen eine Postanstalt. Als Taxissche Kaiserliche Reichsposthalterei errichtet, kam sie bei Übernahme der Post im Jahre 1808 als Postexpedition mit Posthalterei an den bayerischen Staat und entwickelte sich hier bis zu einem Postamt 1. Klasse. Zur Zeit von Thurn und Taxis wurde eine Postroute unterhalten, von Salzburg über Reichenhall nach Schneizlreuth und weiter nach Innsbruck. In der bayerischen Zeit wurde anderem eine Reitpost zwischen Reichenhall und Traunstein unterhalten. Über Berchtesgaden wurde eine fahrende Post (Einspänner) von Reichenhall nach Salzburg umgesetzt. Mit der Übernahme der Fürstentümer Berchtesgaden und Salzburg an Bayern wurde auch der Pferdewechsel auf der Route Salzburg nach Innsbruck von Schneizlreuth nach Reichenhall verlegt. Durch das immer mehr wachsende Postaufkommen wurde eine zweite Postroute geschaffen: von München nach Salzburg. Diese führte über Rosenheim, Weisham, Teisendorf und Schönram. Mit Eröffnung im Jahre 1866 des letztem Teilstückes der Eisenbahn München – Rosenheim – Freilassing – Reichenhall wurden alle bis dahin existierenden Routen nach München eingestellt. Mit Eröffnung der Eisenbahn zwischen Freilassing und Salzburg wurde auch die fahrende Post (Einspänner) zwischen Salzburg – Berchtesgaden – Reichenhall – Schneizlreuth – Salzburg eingestellt. Im Jahre 1876 wurde erstmals die Saisonpostanstalt in Reichenhall (Stadt) als Filiale von Reichenhall eröffnet. Mit dieser Eröffnung wurde das Amt am Bahnhof in Reichenhall II umbenannt. Mit Inbetriebnahme der Lokalbahn Reichenhall – Kirchberg – Gmain – Hallthurm – Berchtesgaden wurden die Postomnibusfahrten im Jahre 1888 auf dieser Strecke eingestellt. Weitere Einrichtungen von Postanstalten fanden statt wie folgt:

Postexpedition Bad Reichenhall 3 (Kirchberg)
Im April 1890 wurde eine Sommerpostanstalt (Kurbad) hier errichtet. Diese wurde bereits Ende September des gleichen Jahres wieder geschlossen. Im darauffolgendem Jahr wurde diese Sommerpostanstalt wieder im Frühjahr eröffnet. Das wiederholte sich bis 1909. Da der Besuch des Kurbades abnahm, wurde ab 1910 die Sommerpostanstalt in Kirchberg nicht mehr geöffnet.

Postexpedition Bad Reichenhall 4 (Axelmannstein)
Wie bereits bei Kirchberg, handelt es sich hier auch um eine Sommerpostanstalt (Kurbad). Mit Beginn des 1. Weltkrieges wurde sie im Juli 1914 geschlossen.

Posthilfsstelle Hallthurm
Im Jahre 1902 wurde eine Posthilfsstelle in Hallthurm eingerichtet, die dem dortigen Gastwirt Johann Fuchs übertragen wurde. Im Jahr 1915 wurde Hallthurm dem Zustellbezirk Bischofswiesen zugeordnet und damit geschlossen.

Posthilfsstelle Karlstein
Am 21. Mai 1901 wurde die Postverbindung Bad Reichenhall – Inzell mit der Posthilfsstelle in Karlstein eröffnet. Die Posthilfsstelle wird im Gasthaus Kaitl eingerichtet. Beim Wechsel des Besitzers des Gasthauses zum Kaitl geht die Posthilfsstelle an den jeweiligen Gasthausbesitzer (oder Pächter) über. Am 1. April 1904 an Joseph Penninger, am 11. April 1910 an Joseph Stöttner. Kurz vor Übergang der bayerischen Post auf das Reich , am 15. März 1920 wurde der nunmehrigen Pächterin der Gastwirtschaft zum Kaitl, Frau Wally Reschberger, die Posthilfsstelle übertragen.

Postagentur Mauthausen
Am 1. August 1908 wurde eine Postagentur eingerichtet. Die Postagentur betreute die umliegenden Dörfer wie z.B. Hammerau, Piding, Staufeneck, Weiler und Urwies. Mit der Neuordnung durch Einführung der Bahnpost zwischen Freilassing und Bad Reichenhall wurde die Postagentur Mauthausen am 1. August 1910 geschlossen und die Postabwicklung an das neue Postamt in Piding, das von Freilassing betreut wird, übergeben.

Postablage Schneizlreuth
Am 1. November 1892 wurde zur Verbesserung der Postzustellung in der Grenzregion (Schneizlreuth, Melleck, Ristfeucht und Ulrichsholz) die Postablage Schneizlreuth eröffnet und dem Lehrer Rudolph Uhl übertragen. Am 1. Februar 1899 wurde die Postablage geschlossen und die Aufgaben in die Posthilfsstelle nach Melleck verlegt.

Posthilfsstelle Melleck
Mit der Übernahme der postamtlichen Angelegenheiten der Postablage Schneizlreuth wurde die Posthilfsstselle Melleck in eine Postagentur umgewandelt.

Postexpedition Gmain
Am 1. Mai 1895 wurde eine Sommerpostanstalt (Kurbad) in Gmain errichtet. Diese stellte am 1. September des gleichen Jahres ihren Betrieb wieder ein. Am 21. Oktober 1895 wurde die Postexpedition wieder ganzjährig eröffnet. Ihr wurden die Ortschaften Gmain, Hallthurm, Höfen und Oberhausen zugeteilt. Im November 1898 wurde die Postexpedition in eine Postagentur umgewandelt.

Postexpedition Anger
Die bereits bestehende Postagentur in Anger  wurde in eine Postagentur umgewandelt und dem Postamt in Bad Reichenhall zugeordnet. Davor war sie vom Postamt in Traunstein betreut worden.

Posthilfsstelle Aufham
Auf Ansuchen der Gemeinde Aufham an das Oberpostamt in München, eine Poststelle in Aufham zu gründen, wurde 1913 entschieden, dass ab 1. Juli 1913 eine Posthilfsstelle eingerichtet werden soll. Diese wurde dem dortigen Schneidermeister und Krämer Johann Irlacher übertragen. Irlacher hatte täglich einmal die Post im Ort zuzustellen. Am 9. April 1914 wurden die Aufgaben an den Nachfolger der Posthilfsstelle dem Krämer Max Kecht übergeben.

Postexpedition Hammerau
Mit der neuen Eisenbahn wurde im Jahre 1866 im Bahnhof Hammerau eine Postexpedition eingerichtet. Am 1. November 1898 erhielt Hammerau die Bezeichnung Postagentur.

Postamt Bad Reichenhall 2 um 1896
Bad Reichenhall 1 1881
Postamt Bad Reichenhall 1 um 1881
Postexpedition Kirchberg um 1900