Solln wurde erstmals 1005 in einer Urkunde des Klosters Benediktbeuern unter dem Namen Solon erwähnt, was Suhle bedeutet und wohl auf Wasserlachen in der Umgebung hindeutet, in denen sich Wildschweine suhlten.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Solln 1632 nach dem Einmarsch Gustav Adolphs in München von den schwedischen Truppen verwüstet. Die Kirche blieb verschont, da sie von den Soldaten als Pferdestall benutzt wurde. Bei der Sendlinger Mordweihnacht 1705 machten die Aufständischen in Solln halt und dort erreichte sie die Nachricht, dass ihr Vorhaben verraten worden war. 1715 legte der bayerische Kurfürst Max Emanuel den großflächigen Hirschjagdpark an, zu dem auch ein westlicher Teil Sollns gehörte und der bis 1745 bestand. 1818 wurde im Zuge des Zweiten Gemeindeedikts aus dem Dorf Solln und der Einöde Warnberg die Gemeinde Solln gegründet.
Bis zum letzten Viertel des 19. Jahrhunderts nahm die Bevölkerung nur langsam zu. Seit 1691 gab es in Solln eine private Landschule, die bis 1835 durchgehend betrieben wurde. Seit 1802/3 bestand Schulpflicht. Wo die Schule vor 1802 stattfand, ist unbekannt, ab dem Datum wurde der Tanzsaal des Wirtshaus Schützenlust an der heutigen Herterichstr. genutzt.
1835 wurde die Sollner Schule geschlossen, die Gründe sind unbekannt. Die Kinder mussten zunächst in die seit 1686 bestehende Thalkirchner Schule laufen, was einen Schulweg von annähernd zwei Stunden pro Richtung bedeutete. Seit 1839 konnten die Sollner Kinder ins etwas näher gelegene Fürstenried zur Schule gehen. Eigener Unterricht in einer erstmals öffentlichen Schule unter Verantwortung der Gemeindeverwaltung begann wieder 1871 in einem ehemaligen Bauernhof an der heutigen Herterichstr., bis 1872 im Kleinbauernhaus an der Kurzbauerstraße 17 eine Schule eingerichtet wurde.
Mit dem Bau der Isartalbahn 1890 begann der Aufschwung, weil sie einen Haltepunkt Prinz-Ludwigshöhe hatte, wodurch neben dem Isartal auch das Dorf Solln zu einem beliebten Ausflugsziel der städtischen Bevölkerung wurde. 1896 kam mit der Haltestelle Solln an der Bahnstrecke München – Holzkirchen ein zweiter Haltepunkt hinzu, gleichzeitig wurde eine erste Postagentur in Solln eingerichtet. Die Bezeichnung dieser Amtsstelle wurde am 1. Juni 1901 wegen der Errichtung einer zweiten Postagentur in „Solln 1“ geändert. Als am 31. Juli 1923 diese Postagentur „Solln 1“ aus Spargründen geschlossen werden musste, wurde die Amtsstelle „Solln 2“ umbenannt in nur„Solln“. Im März 1927 zog die Postagentur von der heutigen Herterichstraße in einenNeubau in die Natalienstraße 11 um. Im November 1945 wurde München-Solln abrechnungstechnisch dem Postamt München 2 zugeteilt, vorher war es das PA München. Im Januar 1949 wurde die Straßeumbenannt von Natalienstraße in Buchauerstraße.
München um 1900
Nachdem bereits zuvor am zu Thalkirchen gehörenden Isarhochufer die Villenkolonie Prinz-Ludwigs-Höhe entstanden war, entstand nun westlich der Bahnstrecke die Villenkolonie Solln (ursprünglich Wilhelmshöhe genannt). Sie war anfangs noch durch Äcker vom Dorf getrennt, wuchs dann aber nach Südwesten Richtung Dorfkern. Die Lebensweise der städtisch geprägten Bewohner der Villenkolonie unterschied sich aber deutlich vom immer noch dörflich geprägten Dorfkern. Insbesondere wohnten Anfang des 20. Jahrhunderts zahlreiche bekannte Künstler in der „Künstlerkolonie“. Mit der Herterichschule von 1911 bekam die Gemeinde erstmals ein speziell für diesen Zweck errichtetes Schulhaus. Das Feuerwehrhaus hinter der Schule stammt von 1921, die Freiwillige Feuerwehr gibt es aber bereits seit 1873, ihr erstes kleines Feuerwehrhaus stand an der Ecke Kurzbauer-/Bertelestraße.
München-Solln in der Buchauerstraße 11 (früher Natalienstraße 11)
Am 1. Dezember 1938 wurde Solln zusammen mit Allach, Ludwigsfeld, Ober- und Untermenzing nach München eingemeindet. Während des Dritten Reichs wohnten in Solln sowohl bekannte Künstler wie z.B. Weiß Ferdl und Karl Valentin. Während des Zweiten Weltkriegs wurden Teile Sollns schwer beschädigt.