Am 2.11.1870 bedankten sich zunächst die Gemeindeverwaltung, das Dekanat und die Schulinspektion von Oberalting sowie die umliegen-den Gemeinden und einige Pfarrer beim Oberpostamt für die Einrichtung.
Für die Postfahrten erhielt der Posthalter eine besondere Vergütung, auch standen ihm die Einnahmen aus dem Personenverkehr zu. Er musste jedoch die Postillione selbst einstellen und bezahlen, die Pferde stellen und die von der Post gestellten Fahrzeuge unterhalten.
Die Postillione bekamen 90 Pfennig „Trinkgeld“ am Tag (um 1900). Meist waren sie auch in der Ökonomie des Posthalters beschäftigt. Für die Fahrten am Sonntag gab es Aushilfspostillione. Sondervergütungen wie das „Schmiergeld“ (für das Schmieren der Achsen) erhielten die Postillione bei Extraposten an andere Orte wie Erling oder Greifenberg. Postillion zu sein war etwas Besonderes, er fuhr „des Königs Wagen „ mit Vorfahrt gegenüber anderen Fuhrwerken, vor Engstellen blies er das Posthorn, ebenso wenn er in einen Ort einfuhr, um sein Kommen anzukündigen, und natürlich bei der Abfahrt.
Wenn die Post in Seefeld ankam, musste sie – nunmehr durch die eigenen Postboten bzw. Landpostboten – in den folgenden Orten ausgetragen werden: Seefeld, Oberalting, Hechendorf, Güntering, Auing, Steinebach, Meiling, Delling, Weßling, Weichselbaum, Oberpfaffenhofen, Hochstadt, Tiefenbrunn, Unering und Drößling. Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, kamen 1876 Breitbrunn, Buch, Schlagenhofen, Walchstadt und Etterschlag dazu.
Der erste Seefelder Postexpeditor und Posthalter Theodor Steeb verstarb am 25.4.1879 im Alter von 49 Jahren. Er wurde am 28.4. in Oberalting von Pfarrer Paul Schiller, evangelischer Reiseprediger aus München, beerdigt.