Regierungsbezirk
Oberbayern

  PA Fürstenfeldbruck

   Geschichte

Fürstenfeldbruck (Bruck) zählt zu den frühesten Poststellen in Süddeutschland. Am 1. Juni 1556 wurde der Landsberger Fürsten- und Städtebund gegründet, veranlasst durch „die beschwerliche Kriegsläffte¹) in der Fürstlichen Durchlaucht Erzherzog Ferdinand zu Österreich vorderösterreichischen Landen“.
Urkunden bezeichnen die Errichtung der Brucker Poststation als eine Schöpfung des Landsberger Bundes, Das nahe Zisterzienserkloster Fürstenfeldbruck spielte in der Zeit des Landsberger Bundes wohl auch als Poststation eine Rolle.

Bruck hat eine besondere, ihm allein zukommende Merkwürdigkeit zu verzeichnen: Der Postdienst in Bruck wurde von Anfang an bis zur schließlich notwendigen gewordenen Beseitigung des Straßengebundenen Postwesens von der Familie Weiß versehen (1569 – 1903).

Am 28. August 1569 erfolgte die Einstellung eines Postrosses auf Verfügung des Herzogs Albrecht V von Bayern. Erster Posthalter war Johann Weiß (1615 – 1690, der das Amt auf die Nachfahren dieser Familie vererbte.

¹) kommt aus dem Altschwedischen und bedeutet Kriegslast

Auszug aus der Geschichte der Familie Weiß:

– 1645-1706 Paul Weiß, Taxisscher und Kurfürstlicher Posthalter
– 1682-1732 Bernhard Weiß, Taxisscher Reichsposthalter
– 1712-1767 Franz Jakob Weiß (siehe Bild), Reichsposthalter
– 1764-1824 Johann Ludwig Philipp Weiß, Posthalter
– 1801-1846 Ludwig Erasmus Weiß, Posthalter
– 1843-1903 Ludwig Weiß, Postexpeditor

               Die Brucker Posthalterei um 1700 nach einem Gemälde von M. Huber

 

Am 11. April 1931 hat das Postamt Fürstenfeldbruck seine neue Heimat im neu gebauten Postgebäude an der Bahnhofstraße bezogen, wo sie sich auch noch heute befindet.

 

 

 

 

 

 


Die Rückseite des Bruckers
Postgebäude etwa 1931

 

 

 

 

 

 

                                            
Die Schalterhalle des Bruckers
                                                      Postgebäudes etwa 1931

Ab der alliierten Besatzung am 29. April 1945 wurde das Postamt-Fliegerhorst bis Juni 1954 von den Amerikanern betrieben, die ihre eigenen Poststempel und Marken (U.S. Army Service A.O.P) verwendeten, die der jeweiligen gerade stationierten Einheit zugeordnet waren. Während dieser Zeit konnte dieses Postamt, eine sogenannte Devisenpoststelle, nur von den Alliierten benutzt werden und es durfte auch nur mit Dollar oder Skriptdollar bezahlt werden. Das Postamt war dem Brucker Hauptpostamt unterstellt und mit drei englisch sprechenden Kräften besetzt.

Zur Bautenzeit existierten zwei Amtsstellen der Post in Fürstenfeldbruck. Das PA Fürstenfeldbruck in der Bahnhofstraße 6 sowie die DPSt Fürstenfeldbruck Air Base (Fliegerhorst). Im Mai 1955 wurden die beiden Ämter umbenannt. Das im Fliegerhorst wurde Fürstenfeldbruck 1 und das in der Bahnhofstraße Fürstenfeldbruck 2.

Im Fliegerhorst wurde Ende 1947 eine Devisenpoststelle mit eigenem Stempel eingerichtet.





Interessant ist der Stempel links. In welchem Amt wurde dieser zur Bautenzeit Eingesetzt? Normaler weise müsste dieses Fürstenfeldbruck in der Bahnhofstraße sein aber es gibt den Abschlag links der im Fliegerhorst benutzt wurde Anfang 54. Zu ersehen auf dem R-Zettel. In der Zeit nach den Bauten gibt es mehrere Belege davon, dass dieser Stempel im Fliegerhorst eingesetzt wurde und nicht in der Bahnhofstraße. Es wurde bis heute auch kein Abschlag des „DPST-Stempels gefunden

 

Postamt in Moorenweis 2018